Liebe kennt keine Regeln?
- VIDEOGRAF S. SAVA
- 22. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Mai

Kirchliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare – zwischen Spiritualität, Tradition und moderner Realität
Es ist ein sonniger Samstagnachmittag. Die Glocken einer kleinen evangelischen Kirche irgendwo in Süddeutschland läuten. Zwei Bräute schreiten langsam den Mittelgang entlang – Hand in Hand, in weißen Kleidern. Familie und Freunde stehen mit Tränen in den Augen. Ein Moment, der unter die Haut geht. Ein Moment der Liebe.
Und doch ist es ein Moment, der nicht für alle selbstverständlich ist.
Zwischen Segen und Skepsis
Gleichgeschlechtliche Paare träumen wie alle anderen von einem besonderen Tag, der nicht nur feierlich, sondern auch spirituell ist. Für viele bedeutet eine kirchliche Trauung mehr als nur ein symbolischer Akt – sie ist ein tief verwurzelter Wunsch nach Anerkennung, Zugehörigkeit und göttlichem Segen.
Doch der Weg dahin ist nicht immer frei von Hindernissen. Besonders innerhalb der katholischen Kirche herrscht nach wie vor Zurückhaltung, während evangelische Gemeinden in Deutschland zunehmend Offenheit zeigen. Zwischen liberalem Fortschritt und traditioneller Dogmatik bleibt das Thema ein emotionaler Spagat.
Ein Thema mit vielen Stimmen
Die einen sehen darin einen bedeutenden Schritt hin zur Gleichberechtigung und Toleranz. Sie betonen: Liebe ist universell – warum sollte man sie in Gottes Haus nicht feiern dürfen?
Andere verweisen auf jahrhundertealte Werte, auf theologische Grundlagen, auf das Bild von Ehe als Bund zwischen Mann und Frau. Für sie ist eine kirchliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare kein natürlicher Teil des kirchlichen Lebens.
Meine Sicht als Videograf
Als erfahrener Hochzeitsvideograf bin ich oft Teil solcher Momente – aus der Perspektive desjenigen, der all diese Emotionen, Blickwechsel und zarten Gesten in bewegten Bildern einfängt. Ich komme aus einem traditionellen Hintergrund, in dem die Ehe klassisch verstanden wird – zwischen Mann und Frau. Persönlich halte ich mich an dieses Bild.
Doch meine Arbeit ist nicht Ausdruck meiner Überzeugung, sondern ein Dienst an Menschen, die einander lieben. Ich erzähle Geschichten – authentisch, respektvoll und ästhetisch. Wenn sich zwei Menschen finden und gemeinsam ihren Weg gehen wollen, sehe ich es als meine Aufgabe, diesen Moment mit Hingabe und Feingefühl festzuhalten – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft.
Fazit: Schönheit liegt im Blick der Liebe
Die Diskussion über gleichgeschlechtliche Trauungen in der Kirche wird uns noch lange begleiten. Doch jenseits aller Debatten bleibt eines klar: Jeder Mensch verdient es, in Liebe zu leben – und diesen Moment festzuhalten. Wenn aus zwei Wegen einer wird und der Glaube diesen verbindet, dann ist das – ganz gleich wie – etwas zutiefst Menschliches.
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